Hintergründe

Die Texte dieser Rubrik erklären Hintergründe der extrem rechten Symbolwelt.

Zuerst gehen wir auf die grundsätzliche Frage ein, wie Symbole und Codes funktionieren. Die Symbolik der extrem Rechten hat Konstanten und folgt zugleich Trends und Konjunkturen. Das beschriebene »Fallbeispiel 300« zeigt, wie selbst ein Hollywood-Film aus dem Jahr 2007 extrem Rechten als Selbstbedienungsladen dient und deren Symbolpalette erweitert.

Der Artikel zu »Szenen und Styles« wirft Blicke in die verschiedenen Szenen und Strömungen der extrem Rechten. Diese haben ihren jeweils eigenen Lifestyle und ihre eigene Ästhetik und sind doch in Vielem verbunden, beispielsweise in der Inszenierung von reaktionären Geschlechterbildern, die ihnen als »echt« und »natürlich« gelten.

Symbole und Lifestyle spiegeln die Einstellungen derer, die dies zeigen. So ist die Auseinandersetzung damit immer auch die Auseinandersetzung mit den dahinter stehenden Weltbildern. Um sich dieser stellen zu können, bedarf es der Beschäftigung mit den Ideologien der Ungleichheit, mit Nationalismus, autoritären und biologistischen Denkweisen, dem Nationalsozialismus, Geschlechterbildern und überhaupt mit der Frage, wie ein gesellschaftliches Miteinander funktionieren kann. Hierzu bieten wir einen Überblick über das (extrem) rechte Weltbild.

Der Versuch, dem Phänomen allein mit juristischen Maßnahmen zu begegnen, kann diese Auseinandersetzung nicht ersetzen. Er ist häufig ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Zumal das Strafrecht – der Artikel dazu macht es deutlich – vielfach ein stumpfe Waffe ist. Anstatt nach »dem Staat« und härterem Durchgreifen zu rufen, plädieren wir dazu, beim Auftreten von rechten Symbolen selbst aktiv zu werden: Hinschauen, erkennen und intervenieren!

Es folgt ein Blick von Robert Claus in den Bereich des Kampfsport, der in der extremen Rechten boomt. Was heißt, dass die dort Aktiven eigene Kleidungsmarken schaffen, Kampfsportschulen gründen, ihr Kampfsportevents professionalisieren und sich international vernetzen.

Am Beispiel der linken Symbolfigur Che Guevara beschäftigen wir uns mit rechtem »Symbolraub« und mit der Frage, wie sich Symbole von ihrer ursprünglichen Bedeutung entkoppeln lassen und auf diffuse Schlagworte reduzieren lassen.

Im Kinofilms »300« aus dem Jahr 2007 wird der »Opfergang« für Volk und Heimat und soldatische Männlichkeit verherrlicht. Dies inspirierte die extreme Rechte, in den Kriegern des antiken Spartas in Griechenland eine neue historische Bezugsgröße zu entdecken.

Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit der Fahne der historischen - antisemitischen und antidemokratischen - Landvolkbewegung, die heute wieder bei Bauernprotesten gezeigt wird. Doch die, die sie heute nutzen, wollen gar nicht rechts sein und inszenieren sich als Opfer von Diffamierungen.