Behindertenfeindlichkeit umfasst eine kulturelle Tradition von negativen Stereotypen und Zuschreibungen gegenüber Menschen, die als behindert kategorisiert sind.
Der englische Begriff Ableism (able: fähig) präzisiert, dass das Verständnis dessen, was »Behinderung« ist, von den Vorgaben einer gesellschaftlichen (Leistungs-)Norm bestimmt ist. Behinderung gilt als »minderwertiger« Zustand des Menschen aufgrund dessen als mangelhaft empfundener Leistungsfähigkeit, angeblicher Unselbstständigkeit und Beanspruchung von Fürsorge (Sozialchauvinismus). Daraus erwächst die Forderung und Praxis nach deren Ausschluss, Entmündigung, Separierung und der Reduzierung der Fürsorge.
Während des Nationalsozialismus wurde das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« erlassen. Es kam zu Zwangssterilisierungen und Tötungen von
Menschen, die aufgrund ihrer Einschränkungen nicht dem Menschenbild der Nationalsozialist_innen, v.a. deren Kriterien von Leistung und »Nützlichkeit«, entsprachen.