Islamfeindliche Symbole

Antiislamische Symbole sind in der extrem Rechten überaus populär, auch weil sie damit Anschluss an die gesellschaftliche Mitte finden. Die Vorbehalte, die vielfach »gegen den Islam« vorgetragen werden, gehen in der Regel über eine Religionskritik hinaus und drücken einen antimuslimischen Rassismus aus. Dieser bringt die angeblich zivilisierte »westliche« Welt (Abendland) gegen eine angeblich unzivilisierte »orientalische« Welt in Stellung. Menschen mit vermeintlich türkischen oder arabischen Migrationshintergrund wird generell eine muslimische Religionszugehörigkeit unterstellt, die zugleich zur ethnisch-kulturellen Kategorie gemacht wird. Über die pauschale Gleichsetzung Islam = Islamismus = islamistischer Terrorismus werden sie nicht allein als fremd sondern als gefahrvoll konstruiert.

Auf rechten Versammlungen werden häufig Pappschilder mit einer durchgestrichenen Moschee gezeigt (Bilder 2 und 3). Auf Shirts und Aufklebern wird zur Verteidigung Europas (»Defend Europe«) und des Abendlandes (»Defend The Occident«) gegen Islam und Geflüchtete aufgerufen. Ein Sinnbild dieses Kampfes ist der Kreuzritter. Auf dem Motiv »Islamists not welcome« (Bild 4) treibt eine als Kreuzritter gezeichnete Figur mit seiner Lanze eine verschleierte Frau und einen bärtigen Mann mit Gewehr vor sich her. Verbreitet wird dieses Motiv insbesondere von der Identitären Bewegung.

Etliche Symbole und Schlagworte der Neuen Bewegung von Rechts sind islamfeindlich aufgeladen oder gar besetzt, zum Beispiel der Ruf »Ahu!«, die Wirmer-Fahne oder der Bezug auf das Abendland.

Die Islamfeind_innen haben ihre historischen Heldenfiguren, die sie in Publikationen, auf Transparenten, Aufklebern und Shirts huldigen. Der spartische König Leonidas soll mit 300 Elitekriegern um 480 v.Chr. in der »Schlacht bei den Thermopylen« (Griechenland) ein riesiges persisches Heer über eine Woche aufgehalten haben (siehe Fallbeispiel »300«: Ein Hollywoodfilm als rechter Selbstbedienungsladen). Karl Martell, Heerführer des fränkisch-germanischen Reiches, besiegte 732 bei Tours in Frankreich mit seinen 15.000 Mann die bis dato unaufhaltsam ins Herzen von Europa vorrückende Armee des Kalifen von Damaskus. Prinz Eugen, eigentlich Prinz Eugen von Savoyen, Feldherr des Habsburgerreiches, vertrieb 1717 die osmanische Armee aus Belgrad und soll damit einen Ansturm der Türken auf Europa verhindert haben. Sie bedienen die Legende des David, der sich mit Kampfesmut, eiserner Disziplin, strategischem Geschick und Erfolg der personell um ein Vielfaches größeren Armee der (islamischen) Invasoren entgegen stellt. Insbesondere Martell und Prinz Eugen gingen als »Retter des Abendlandes« in die Geschichtsschreibung nicht nur der Rechten ein.

Aufkleber © St. Heide

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