Die nach ihrem Schöpfer Josef Wirmer benannte Wirmer-Flagge prägt viele Demonstrationen und Kundgebungen der Neuen Bewegung von Rechts.
Josef Wirmer gehörte zum Kreis um den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er entwarf die Flagge als neue Nationalfahne für die Zeit nach dem Nationalsozialismus. In ihr verband er das christliche Kreuz mit den Farben Schwarz-Rot-Gold.
Mitte der 1990er Jahre wurde die Flagge Symbol des neonazistischen Deutschen Kollegs, das in ihr einen »Flaggenentwurf für ein Viertes Reich« sah. Mit dieser Interpretation wurde sie nachfolgend von Holocaust-Leugner_innen und Reichsbürgern aufgegriffen.
In der Neuen Bewegung von Rechts wurde die Flagge zum Selbstläufer. Sie dient dort als ein eher abstraktes Widerstandssymbol »der Deutschen« gegen Fremdbestimmung und Islam. Über die Flagge stellen sich manche rechte Nutzer_innen in die Tradition des Stauffenberg-Kreises: als die »aufrechten« und opferbereiten Deutschen, die ihr Land retten wollen. Doch tatsächlich finden in der Rechten nur wenig Diskussionen über den Inhalt und Ursprung der Flagge statt. Sie erfüllt im Rahmen von PEGIDA die Funktion als »Bewegungs-Fahne«, als solche muss und will man sie nicht weiter erklären.
In leicht veränderter Farbkombination ist die Wirmer-Flagge Organisationskennzeichen der extrem rechten, islamfeindlichen German Defence League (GDL) (Bild 5).