Frank Rennicke ist der bekannteste neonazistische Liedermacher in Deutschland. Er war stilprägend und ist ein Vorbild für Generationen rechter Liedermacher_innen. Rennicke ist ein gruppenübergreifend anerkannter Vertreter des traditionellen Neonazismus. Mit Slogans wie »Lieder gegen den Zeitgeist« und »Ich bin nicht modern, ich fühle deutsch« profiliert sich er sich als Protagonist eines antimodernen Lebensgefühls.
Der in Bayern wohnhafte Musiker ist 1964 geboren und war seit früher Jugend in der Wiking-Jugend aktiv, die sich in der Tradition der Hitler-Jugend sah und 1994 verboten wurde. Rennicke entwickelte sich in den 1980er Jahren vom Wiking-Jugend-Lagerfeuer-Musiker zu einem professionellen Liedermacher. Seit über 30 Jahren tritt er live auf, vielfach im Rahmen von Aufmärschen, Kameradschaftsabenden, Parteitagen oder auf Festivals zusammen mit anderen Liedermachern und Rechtsrockbands.
2009 und 2010 nominierte ihn die NPD als Kandidat zur Wahl der Bundespräsidenten (Bild 5).
Frank Rennicke verfügt über ein eigenes Symbol: Die Gitarre, die ein Schwert kreuzt. Das Motiv ist unter anderem als Anstecker und auf Shirts erhältlich (Bild 1).
Bild 4: In der Zeichnung im Booklet der CD »Frank und Frei« von Frank Rennicke von 2010 wird der »BRD Republik Absurdistan« Rennickes Ideal der Heimat gegenüber gestellt. Links sind unter anderem Punks, Schwule, eine Moschee und Umweltverschmutzung zu erkennen, rechts die heile Welt mit blühenden Feldern, Kirche und einem »Hünengrab«.
Bild 5: Zusammen mit Axel Schlimper, einem Funktionär der Europäischen Aktion, tritt Frank Rennicke - vor allem in Youtube-Videos - als Liedermacher-Duo auf. Das Bild zeigt einen Screenshot aus dem Video des Liedes »Hausdurchsuchung Razzia«, ein linkes Protestlied aus den 1980er Jahren, das von den beiden Neonazis gecovert wurde.
Bild 7: Bereits 1996 erschien in einem rechten Verlag das Buch »Sänger für Deutschland. Die Biographie des Volkssängers Frank Rennicke«. 2009 und 2010 trat Rennicke für die NPD als Kandidat zur Wahl des Bundespräsidenten an. Nachdem er - seiner Meinung nach - von den Medien nicht die gebührdende Aufmerksam erfuhr, veröffentlichte er die Schrift »Der vierte Kandidat«.