1861 spalteten sich elf südliche Staaten von den Vereinigten Staaten von Amerika ab und gründeten die Confederate States of America (CSA). Hauptsächlicher Grund war, dass die CSA die Sklaverei beibehalten wollten, die im Rest der USA abgeschafft wurde. Daraufhin begann 1861 der US-amerikanische Sezessionskrieg, der 1865 mit der Niederlage der Südstaaten endete. Die Fahne der Armee Nord-Virginias diente als Kriegsfahne der CSA und ging als »Südstaatenfahne« in die Geschichte ein.
Die Fahne zeigt ein diagonales blaues Kreuz mit 13 weißen Sternen auf roten Hintergrund. Die Farbauswahl ist identisch der US-Flagge, die Sterne stehen für die CSA (die zwar nur elf Staaten waren, aber Anspruch auf zwei weitere Staaten erhoben).
Aufgrund ihrer Geschichte ist die Südstaatenfahne untrennbar mit Rassismus und den Verbrechen der Sklaverei verbunden. Dennoch erfährt die Fahne bis heute auch eine Bedeutung als allgemeines Symbol für Freiheitsliebe, Unabhängigkeit und Rebellentum. Sie ist unter anderem bei Rockern und in Rockabilly-Szenen verbreitet, wo sie auch mit Südstaaten-Rockmusik assoziiert wird. Die Nutzung der Fahne ist dort nicht zwingend ein rassistisches Bekenntnis, zumindest jedoch ein sehr unreflektierter Umgang mit einem historisch belasteten Symbol.
In vielen Motiven extrem rechter Szenen finden sich Elemente der Südstaatenfahne. Sie hat dort eine Doppelfunktion: Als ausdrückliches Bekenntnis zu Rassismus und Sklaverei in Verbindung mit »White Power« (Bilder 2 und 3), Blood & Honour (Bild 4), Ku Klux Klan und der neonazistischen Terrorgruppe The Order / Brüder Schweigen (Bild 5) - und auch als Symbol für Rebellion und ein wildes Leben, wie im Motiv der Marke Thor Steinar (Bild 7) und des Neonazi-Labels Rebel Records (Bild 8).