Chauvinismus ist die Überzeugung von der Überlegenheit der eigenen Gruppe, aus der Ansprüche auf Vorherrschaft und Privilegien abgeleitet werden. Chauvinistisches Denken ist ein Überbau von Ungleichheitsideologien und erbringt in seiner Praxis einen überragenden Beitrag zur Hierarchisierung, Spaltung und Entsolidarisierung der Gesellschaft.
Chauvinismus entstand Anfang des 19. Jahrhunderts zur Beschreibung eines exzessiven und aggressiven Nationalismus. Mit der Kritik am Patriarchat seitens der Frauenbewegung der 1970er Jahre und der Etablierung des Begriffes »male chauvinism« (männlicher Chauvinismus) wurde der Begriff seiner Verwendung im Kontext mit Nationalismus entkoppelt. Später bildeten sich die Begriffe Wohlstandschauvinismus, Sozialchauvinismus (für Klassismus) oder religiöser Chauvinismus.