Die Schreibweise der Buchstaben SS als doppelte Sig-Rune bildete das Emblem der SS. Sie findet sich in verschiedenen Motiven in Neonazi-Szenen, häufig wird dies – weil die Darstellung strafbar ist – stilistisch angedeutet, wie beispielsweise in den Motiven »Bossmodus« (Bild 3) und »Hassgesang« (Bild 4).
Mitunter werden auch außerhalb des rechtes Spektrums die Buchstaben so dargestellt, wie beispielsweise von der populären Musikband Kiss. Ohne erkennbaren neonazistischen Bezug bewegt sich diese Darstellung in einem juristischen Graubereich.
Bild 2: Nacken-, Schläfen- und Hand-Tätowierungen von Neonazistinnen aus Rheinland-Pfalz (links) und Bayern (rechts) im Jahr 2015.
Bilder 3 und 4: Die Motive »Bossmodus« und »Hassgesang« (eine Neonaziband aus Brandenburg) zeigen die Buchstaben SS mit einem darüber liegenden Balken mit Inschrift »zensiert«. Die beiden Buchstaben sind trotz und gerade wegen der »Selbstzensur« als SS-Doppelblitz zu erkennen. Im Jahre 2015 stuften Gerichte das Motiv »Bossmodus« als strafbar ein. Dennoch wurde es bei öffentlichen Neonaziversammlungen 2017 gezeigt, ohne dass dies Konsequenzen für die Träger:innen hatte.
Bild 5: Der Aufkleber links wurde vor wenigen Jahren von extrem rechten Fußballfans verbreitet, die Schreibweise der Buchstaben S als Sig-Runen war daher mit Sicherheit bewusst gewählt. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren ein.