George Soros ist ein US-amerikanischer Investor und Milliardär ungarischer Herkunft. Über eigene Stiftungen, u.a. der Open Society Foundation (dt.: Stiftung für eine offene Gesellschaft), unterstützt er weltweit politische Organisationen und Projekte. Sein Leitbild ist eine offene Gesellschaft liberal-demokratischer Prägung, in der über die Stärkung bürgerlicher Freiheitsrechte die Kontrolle staatlicher Macht ermöglicht werde. Durch diese Aktivitäten wurde Soros zum Feindbild autoritärer Politiker:innen aus konservativen und rechten Kreisen.
Das Feindbild Soros entstand als Produkt einer gezielten Kampagne. Diese wurde als »Negative Campagning« (dt.: negative Kampagnenführung) für Viktor Orban entwickelt, um die Wiederwahl des autoritären ungarischen Präsidenten nach 2010 zu sichern. Dazu wurde der ungarisch-stämmige Soros als äußerer Feind aufgebaut. Rechte in anderen Ländern griffen dies auf. Soros wird von ihnen für Vieles verantwortlich gemacht: Für die Migration nach Europa und in die USA, die Klimaproteste, den »Kulturmarxismus« und die »Black Lives Matter«-Bewegung.
Soros ist ein Bindeglied mehrerer Verschwörungsmythen. Pläne zur Weltbeherrschung werden von Rechten sowohl einer »globalen Finanzmacht« als auch dem »Kulturmarxismus« unterstellt. Der darüber auftretende Widerspruch kann über die Person George Soros kaschiert werden, der als Kapitalist und Kommunist in einer Person gilt. Aufgrund seiner jüdischen Familiengeschichte trägt der Verschwörungsmythos gegen George Soros starke antisemitische Züge.
Bild 4: Das Buch »George Soros. Der Mulitmilliardär, sein globales Netzwerk und das Ende der Welt, wie wir sie kennen« erschien 2016 im Kopp Verlag.