Das Neue in der »Neuen Bewegung von Rechts« sind nicht die dort vertretenen Positionen, sondern die Spektren übergreifende Vernetzung der Aktiven über Soziale Netzwerke und eigene Medien, die Massenauftritte von PEGIDA sowie die Etablierung der Alternative für Deutschland (AfD) als Wahlpartei. Die Bewegung mobilisiert in großer Anzahl Menschen, die zuvor politisch wenig aktiv waren. Obgleich sich viele Anhänger_innen als »antiextremistisch« verstehen, sind Personen mit extrem rechten Positionen der Bewegung nicht nur zugehörig, sondern dort mitunter tonangebend.
Das Gesamtspektrum reicht von »Bürgerinitiativen« gegen Geflüchtete inklusive sogenannter »Bürgerwehren«, den Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) und ihren zahlreichen Ablegern und Nachläufern, der AfD, rechts-intellektuellen Zirkeln, christlichen Fundamentalist_innen bis zu rechten Rocker- und Hooligan-Milieus und organisierten Neonazi-Gruppen. In diesem Bewegungsgeflecht setzen die Gruppen eigene politische und stilistische Akzente, weisen jedoch große personelle und inhaltliche Schnittmengen auf und stellen ein gemeinsames Mobilisierungspotenzial.
Thematisch ist ihnen gemeinsam, dass sie behaupten, dass das (ethnisch gedachte) deutsche Volk zerstört werde. Verbindende Klammern sind vor allem Sozialchauvinismus, ein oft lupenreiner Rassismus und ein hasserfüllter Antifeminismus. Zum Standardrepertoire gehört die Hetze gegen »Gutmenschen« und Linke sowie die Ablehnung aller Lebensentwürfe, die als abweichend angesehen werden. Sich selbst sieht man als Verteidiger einer als natürlich erachteten Gesellschaftsordnung, in der man sich selbst die dominanten Positionen zusichert.