Sozialchauvinismus bedeutet die Stereotypisierung und Abwertung von Menschen aufgrund ihrer sozial-ökonomisch schwächeren Position, beziehungsweise ihrer sozialen Herkunft und ihres Status, der »niedriger« klassifiziert wird.
Dies trifft gegenwärtig insbesondere Hartz4-Empfänger_innen und Wohnungslose, die als »Arbeitsfaule«, »Schmarotzer« und »Last für die Allgemeinheit« diskreditiert werden. Sozialchauvinismus spricht den Eliten und (angeblichen) Leistungsträger_innen mehr Vorrechte und Privilegien zu als denen, die als leistungsunwillig oder leistungsunfähig markiert werden. Letztere sollen weniger an sozialen Errungenschaften, beispielsweise an staatlicher Fürsorge, teilhaben.
Im Nationalsozialismus war der Begriff »Asoziale« die übliche Bezeichnung für Menschen aus sozialen Randgruppen: Wohnungslose, kinderreiche Familien aus sozialen benachteiligten Schichten und angeblich »Arbeitsscheue«. Sie wurden in Konzentrationslager deportiert, erlitten Zwangsarbeit und Zwangssterilisierungen.