Die Marke Thor Steinar war mit ihrer modisch designten und hochwertigen Kleidung über Jahre Trendsetter eines »rechten Chic«. In den Anfangsjahren ab 1999 galt Thor Steinar noch als reine Szenemarke, erreichte jedoch zunehmend Kund_innen außerhalb des extrem rechten Spektrums, die sich mit dem Tragen der »geächteten« Marke ein Outlaw-Image verschaffen.
Die produzierende Firma Mediatex GmbH erzielt Jahresumsätze von mehreren Millionen Euro und hat Anfang 2017 knapp 50 verschiedene Namen, Logos und Symbole als eigenständige Marken eingetragen. Diese beziehen sich in großer Mehrheit auf germanische und nordische Mythologie (Viking Company, Walküre, Walhalla, etc.). Andere Motive von Thor Steinar spielen auf die deutsche Kolonial- und Militärgeschichte an. Im Sortiment sind neben Bekleidung vielerlei Accessoires.
Seit Ende der 2000er Jahre ist die Marke unter Neonazis umstritten. Der Mediatex GmbH wird unter anderem vorgeworfen, im Ausland zu produzieren, rein kommerzielle Interessen zu verfolgen und sich der Szene entfremdet zu haben. Außerdem übernahm 2009 eine Firma mit Sitz in Dubai die Geschäftsleitung. Trotz vereinzelter Boykottaufrufe neonazistischer Gruppen und steigender Konkurrenz durch Marken wie Ansgar Aryan, Erik and Sons und Yakuza, ist Thor Steinar noch immer die Marke, die auf rechten Aufmärschen am häufigsten getragen wird.
Das aus der Kombination verschiedener Runen zusammengesetzte Thor-Steinar-Logo stand jahrelang unter juristischem Druck, da die darin kombinierten Runen (Tyr-Rune und Gibor-Rune/Wolfsangel) auch im NS Verwendung fanden (Bilder 1 und 2). Im Jahr 2008 entschieden höhere Gerichtsinstanzen, dass das öffentliche Zeigen des Logos nicht strafbar ist. Ein 2005 auf den Markt gebrachtes Logo stellt eine Rune dar, die im NS nicht gebräuchlich war (Bild 3).
Kürzel von Thor Steinar, die sich in verschiedenen Motiven der Marke finden, sind TS und STNR.
Auf dem Bild 9 sind verschiedene Thor-Steinar-Logos zu sehen, die auf einem Aufmarsch 2016 in Dortmund gezeigt wurden.