Mit Antiziganismus sind Stereotypisierungen und Zuschreibungen gegenüber Roma und Sinti gemeint. Gängig ist die Ansicht, diese seien »heimatlos«, kriminell, »arbeitsscheu« und »dreckig«.
Antiziganismus existiert bereits seit dem späten Mittelalter und war/ist unterschiedlich - etwa sozial und rassistisch - motiviert. Der Höhepunkt der Verfolgung war die Porrajmos (auf Deutsch »Verschlingen«), der Genozid an den Sinti und Roma während des Nationalsozialismus. Auch heute sind Sinti und Roma vielfach rassistischer, sozialer und struktureller Ausgrenzung ausgesetzt.
Der Begriff Antiziganismus entstand in der wissenschaftlichen Forschung Anfang der 1980er Jahre. Er ist in Deutschland allerdings umstritten und wird von einigen Angehörigen der betroffenen Gruppen abgelehnt, vor allem weil er auf die diskriminierende Fremdbezeichnung »Zigeuner« (Ziganismus) zurückgeht.