Die Bildsprache von Neonazis ist geprägt von der Verherrlichung des Kampfes und ihrer Helden verschiedener Epochen. Sie verstehen sich als jüngstes Glied einer historisch begründeten Bluts- und Identitätslinie und erhöhen sich so zu Kämpfer_innen mit historischem Auftrag. Im völkischen Mythos eines angeblich tausende Jahre alten Deutschlands reicht diese Linie von den germanisch oder nordisch genannten Stämmen über die Organisationen des NS bis zu den Kämpfer_innen von heute.
Die Bilder dieser Seite zeigen Beispiele dieser konstruierten Identitätslinie: die Titelseite der deutschen Hammerskin-Zeitschrift Donnerschlag, die Motive »Evolution of Pride« und »Vererbung«, sowie ein CD-Cover der englischen Neonaziband No Remorse. Ein weiteres Bildbeispiel findet sich unter Walhalla.
In ihrer Zurschaustellung von Symbolen verbinden Neonazis sehr häufig Bezüge auf das Germanentum / Heidentum und auf den Nationalsozialismus. Bild 5 zeigt einen Angehörigen der Neonazigruppe Nordic 12 mit Thorshammer, Eisernem Kreuz, Schwarzer Sonne und NS-Irminsul.
Wenngleich die Darstellung der männlichen Krieger bei Weitem überwiegt, so ist diese nicht ausschließlich. Auch Frauen wird eine Identifizierung als Kämpferin und Kriegerin angeboten, bspw. als »Amazone«, wie im Shirtmotiv »Armed Babes« (ein Motiv der Bekleidungsmarke Ansgar Aryan) auf Bild 7 zu sehen ist.