Der Angeklagte im Münchner NSU-Prozess Ralf Wohlleben, genannt Wolle, erfuhr von vielen Neonazis Unterstützung und Sympathie. Er kooperierte nicht mit den Behörden, gilt als unbeugsam und manchen auch als Justizopfer. Eine neonazistische Kampagne »Freiheit für Wolle«, die die Freilassung von Ralf Wohlleben forderte, hat als Logo das Bild eines braunen Schafes. Dieses wird auf Buttons und Shirts gezeigt sowie über Soziale Netzwerke verbreitet.
Neonazis drückten und drücken ihre Unterstützung für Wohlleben auf vielfältige Weise aus. So präsentierten neonazistische Fußballfans aus Chemnitz 2015 bei einem Fußballspiel ein Spruchband mit der Aufschrift »Komme was da wolle, dich kriegen sie nicht klein«, bei dem das Wort »wolle« rot hervorgehoben war – eine chiffrierte, aber dennoch unmissverständliche »Grußbotschaft« an Wohlleben.
Im Juli 2018 wurde Ralf Wohlleben im NSU-Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt. Eine Woche später wurde er aus der über sechs Jahre andauernden Untersuchungshaft entlassen und befindet sich seitdem auf freiem Fuß. Seitdem ist das Motiv des braunen Schafes nur noch selten zu sehen.