
Kulturmarxismus
Hinter dem Schlagwort »Kulturmarxismus« steht die Behauptung, dass die - als marxistisch verstandenen - Ideale der Gleichheit der Menschen in alle Lebensbereiche dringen und die als »natürlich« verstandene Gesellschaftsordnung zerstören würden. Dahinter stünde ein groß angelegter Plan, dessen Hinterpersonen unter anderem in der »Frankfurter Schule« und der 1968er-Bewegung ausgemacht werden. Im internationalen Kontext wird auch George Soros damit assoziiert. Sprachlich und inhaltlich knüpft »Kulturmarxismus« an den Begriff »Kulturbolschewismus« an, mit dem im Nationalsozialismus gegen linke und liberale Politik agitiert wurde.
Der Begriff »Kulturmarxismus« ist in vielen Ländern und Spektren der politischen Rechten gebräuchlich. Die US-amerikanische Alt-Right-Bewegung sieht im »Cultural Marxism« einen Hauptfeind. Der Attentäter Anders Brejvik bezeichnete die Ermordung von 69 Teilnehmenden eines Treffens einer sozialdemokratischen Jugendorganisation am 22. Juli 2011 in Norwegen als seine »Pflicht« im Kampf gegen den »Cultural Marxism«.
In ihrem 2019 erschienenen Buch »Kulturmarxismus - eine Idee vergiftet die Welt« beschreiben Benjamin Kaiser und Heiko Schrang den »Kulturmarxismus« als einen »geheimen, teuflischen Plan«, der unter anderem »Genderwahn«, »Massenmigration« und die Europäische Union geschaffen habe und lenken würde.