»Klimalüge« / »Klimawahn« / »Klimahysterie« / Feindbild Thunberg

Viele Menschen haben ein Problem: Sie werden damit konfrontiert, dass sie mit ihrem Lebensstil und ihren Konsumgewohnheiten zum Klimawandel beitragen. Doch sie wollen sich nicht einschränken und keine Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen. Die Lösung: Sie glauben, dass es den Klimawandel gar nicht gibt. Oder sie leugnen, dass er von Menschen gemacht ist. Und da so viele davor warnen, muss es eine Verschwörung mächtiger Kreise geben, die Klimainstitute und den Weltklimarat zu ihren Werkzeugen gemacht haben.

Die Leugnung des Klimawandels ist ein Thema, dass von der politischen Rechten besetzt ist. Organisationen von Klimawandelleugnerinnen versuchen sich einen seriösen Rahmen zu geben. Ein Beispiel ist das »Europäische Institut für Klima & Energie« (EIKE), ein Verein mit Sitz in Jena, der Nähe zur Alternative für Deutschland (AfD) aufweist. Begriffe wie »Klimawahn«, »Klimalüge«, »Klimahysterie« und »Klima-Ideologie« dienen dazu, die allgemein anerkannten wissenschaftlichen Befunde zum Klimawandel zu diskreditieren. Ein Sprachrohr der Leugnung des menschengemachten Klimawandels ist in Deutschland die AfD. Führende AfD-Politikerinnen behaupten, die Erderwärmung sei ein natürlicher und nicht von Menschen beeinflusster Wechsel von einer Kalt- in eine Warmperiode. Der AfD-Ortsverband Worms fantasierte 2018 gar, die zunehmende Trockenheit sei auf die Vielzahl der Windräder zurückzuführen, die den Jetstream beeinflussen würden – der weht allerdings in acht Kilometern Höhe.

Ein Feindbild der Leugner*innen des Klimawandels ist die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Oft wird behauptet, dass Thunberg und die Fridays for Future-Bewegung von einer mächtigen »Öko-Lobby« und einem »Kulturmarxismus« gesteuert seien. Etliche Motive die von Rechten über Soziale Netzwerke oder Versandhandel verbreitet werden, wenden sich beleidigend und abwertend gegen Thunberg.