Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa)

Das Netzwerk der Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa) entstand 2014, aufgrund interner Streits setze jedoch schon im selben Jahr ein Zerfallsprozess ein. Seit 2016 tritt HoGeSa als Aktions-Zusammenhang nicht mehr in Erscheinung.

Mit Aufmarsch-Mobilisierungen und über Soziale Netwerke erreichte HoGeSa neben Neonazis auch »erlebnisorientierte« Fußballfans und Hooligans, die sich selbst als »nicht extremistisch« oder gar antipolitisch verstehen. Als musikalisches Sprachrohr von HoGeSa traten die Bands Kategorie C und der Rapper Villain051 auf. HoGeSa machte die Parole » Ahu!« und das Kürzel ASAB (»All Salafists Are Bastards«) bekannt.

An einer von HoGeSa organisierten Demonstration am 26. Oktober 2014 in Köln nahmen weit über 4.000 Personen teil, zum erheblichen Teil Neonazis. Es kam seitens der Teilnehmenden zu schweren Übergriffen unter anderem auf Journalist:innen und zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Da die Polizei das gewalttätige Potential von HoGeSa nicht ernst genommen hatte, schlecht aufgestellt war und überwiegend passiv blieb, wurde »Köln 2014« für viele Teilnehmende zu einem prägenden (Erfolgs-)Erlebnis. HoGeSa verschaffte dies einen gewissen »Kultstatus«.

Das Label HoGeSa wurde von Anfang an professionell vermarktet und wird noch heute auf extrem rechten Versammlungen und unter rechten Fußballfans gezeigt, meist in Verbindung mit den HoGeSa-Mottos »Die Familie hält zusammen« und »Gemeinsam sind wir stark«. Angeboten wurden unter anderem Bekleidung und Gürteltaschen.